Richtfest für Unterkunftsgebäude in der Oberst-Hauschild-Kaserne Mayen gefeiert

In der Oberst-Hauschild-Kaserne in Mayen, Standort des Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw) mit dem Soldatensender Radio Andernach und Bundeswehr-TV, wurde am 18. Juli Richtfest gefeiert: Rund 12 Monate nach dem Baubeginn ist der Rohbau für ein modernes Unterkunftsgebäude mit 184 Stuben fertiggestellt. Rund 21 Mio. Euro investiert die Bundesrepublik Deutschland in die zeitgemäße Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten in Einzelunterkünften mit eigenem Duschbad. Die Fertigstellung ist für Sommer 2024 geplant.
Von links: Oberstleutnant Andreas Gonitzke (Kasernenkommandant), Marcel Romann (Projektleiter Ed. Züblin AG), Robert Milkowski (Polier Ed. Züblin AG), Oberst Dr. Ferdi Akaltin (Kommandeur Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr), Direktorin BAIUDBw Nancy Sprock-Mahlo (Leiterin Kompetenzzentrum Baumanagement des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr -BAIUDBw- in Wiesbaden), Leitender Baudirektor Manfred Hill (Leiter der Niederlassung Koblenz des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung), Reinhard Simon (Direktor des Amtes für Bundesbau -ABB-), Dirk Meid (Oberbürgermeister der Stadt Mayen). Foto: Marcus Rott/Bundeswehr

Mayen – Mit der Stationierungsentscheidung 2011 hatte die Mayener Kaserne einen erheblichen Dienstpostenaufwuchs erfahren. Um die Arbeitsfähigkeit des Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr zu erhalten, wurden bestehende Unterkünfte in Büros umgebaut. Für unterkunftspflichtige Soldatinnen und Soldaten mietete das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum

Mayen Unterbringungskapazitäten außerhalb der Liegenschaft an. Mit dem neuen Unterkunftsgebäude soll der Unterkunftsbedarf wieder in der Kaserne gedeckt werden.

 „Mit diesem Neubau werden den Mayener Soldatinnen und Soldaten attraktive und zeitgemäße Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Ich bin sehr froh über die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten, die es ermöglichen die Bauzeit in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Weiter so!“ sagte Nancy Sprock-Mahlo, Direktorin im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) und Leiterin des Kompetenzzentrums Baumanagement der Bundeswehr Wiesbaden.  

Der Neubau ist ein viergeschossiges Gebäude in U-Form, an seiner Rückseite mit einer Außenlänge von 80 Metern und jeweils 40 Metern an den beiden rechtwinklig angesetzten Flügeln. Die 184 Stuben für die unterkunftspflichtigen Soldatinnen und Soldaten unter 25 Jahre sind im Erdgeschoss und in den beiden Obergeschossen angeordnet. Räumlichkeiten für die nicht Unterkunftspflichtigen befinden sich im Untergeschoss. Dieses wurde planerisch in das leicht abfallende Gelände so eingepasst, dass es teilweise freisteht und auch Tageslicht erhält. Die beiden Hauptzugänge befinden sich auf der Seite des Innenhofs in den Gebäudeecken. Die Nutzfläche beträgt insgesamt rund 4.600 Quadratmeter.

Planung und Baudurchführung liegen bei der Niederlassung Koblenz des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB), der hier auf der Grundlage von Verwaltungsabkommen im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung tätig wird. Die Fachaufsicht hat das Amt für Bundesbau Rheinland-Pfalz (ABB) in Mainz.   

Der Leiter der LBB-Niederlassung Koblenz, Leitender Baudirektor Manfred Hill, sagte: „Die LBB-Niederlassung Koblenz ist seit Jahrzehnten verlässlicher Partner der Bundeswehr. Die wachsenden Herausforderungen eines zügigen Ausbaus der baulichen Infrastruktur machen sowohl gegenseitiges Vertrauen in die jeweils verantwortlichen Fachleute als auch eine bestmögliche, frühzeitige Kommunikation unabdingbar. Der Neubau des Unterkunftsgebäudes könnte da ein Erfolgsmodell werden, da sich moderne Standards in der Planung mit schlankeren Vergabeverfahren und optimierten Bauabläufen erfolgreich ergänzen. Insbesondere freut es mich, dass die Firma Züblin als beauftragter Generalunternehmer in weiten Teilen regionale Nach-Auftragnehmer einschaltet und so die Aufgabe der öffentlichen Bauverwaltung zur Stärkung des Mittelstandes im Blick behält.“

In seinem Richtspruch brachte der Polier von Züblin, Robert Milkowski, das Wesentliche auf den Punkt: „Vom Fundament bis hin zum Dach bauten wir das Kasernen-Wohngemach“, sagte er kurz vor dem Glück bringenden Zerschmettern seines geleerten Glases und versprach: „Jetzt soll es munter weitergehen, eine Unterkunft für euch Soldaten wird hier entstehen!“ 

Oberst Dr. Ferdi Akaltin, Kommandeur des Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr, sagte: „Der Neubau des Unterkunftsgebäudes ist für das Zentrum der Operativen Kommunikation der Bundeswehr ein großer Schritt nach vorne. Zukünftig können unterkunftspflichtige Soldaten und Lehrgangsteilnehmer wieder in der Kaserne untergebracht werden. Dies spart Zeit, die in Zeiten der Vorbereitung auf die Landes- und Bündnisverteidigung dringend für die Ausbildung benötigt wird. Die Geschwindigkeit, mit der die Firma Züblin das Gebäude errichtet hat, lässt hoffen, dass auch die dringend benötigte Sporthalle bald realisiert werden kann.“

Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Ökologie gehören seit Jahren zu den Vorgaben beim Bauen für die Bundeswehr. Zwei barrierefreie Stuben sind im Erdgeschoss vorgesehen.   

Entsprechend den Anforderungen an die Nachhaltigkeit neuer Unterkunftsgebäude wird das Gebäude im Standard eines „Effizienzhaus 40“ mit hochwertiger Wärmedämm-Verbundfassade und isolierverglasten Fenstern ausgeführt. Für die Stahlbeton-Massivbauweise kam anteilig Recycling-Beton zum Einsatz.   

Der Oberbürgermeister der Stadt Mayen, Dirk Meid, sagte: „Fast 200 Soldatinnen und Soldaten können im neuen Unterkunftsgebäude Platz finden, die bislang teils im Umland untergebracht waren. Für sie wird der Weg in die Stadt Mayen in ihrer Freizeit nun erheblich kürzer. Für die guten Beziehungen und das Miteinander zwischen Bundeswehrangehörigen und der Mayener Bevölkerung ist das eine überaus positive Entwicklung.“

Rund 80 Prozent des Wärmebedarfs für das Gebäude deckt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ab. Der verbleibende Bedarf wird mittels Fernwärme gedeckt. Auf dem leicht geneigten Pultdach wird eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 100 Kilowatt in der Spitze (kWpeak) installiert. Obwohl beim Bauen für die Bundeswehr nicht verpflichtend, erfüllt der Neubau die Kriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundes in der Kategorie Silber. 

An der Ostseite des Gebäudes werden 120 zusätzliche Stellplätze für die Unterkunftsbereiche geschaffen und mit versickerungsfähigem Pflaster versehen. Im Außenbereich des Unterkunftsgebäudes werden asphaltierte Flächen entsiegelt und in Grünflächen umgewandelt. Vorhandene Bäume und Hecken bleiben durchweg erhalten.   

Das Unterkunftsgebäude ist der größte Neubau in einer Abfolge von 18 Bau- und Infrastrukturmaßnahmen an der Oberst-Hauschild-Kaserne. Dabei werden innerhalb von circa 15 Jahren mehr als 50 Mio. Euro umgesetzt. Bereits fertiggestellt wurden der neue Antreteplatz in Verbindung mit dem Rückbau eines Gebäudes, der Teil-Umbau des ehemaligen Unterkunftsgebäudes 5 zum Bürogebäude, die Sanierung des Lehrsaalgebäudes, die Sanierung des Trink- und Löschwassernetzes und die IT-Verkabelung der Gebäude für WLAN mit Gesamtkosten von rund 7 Mio. Euro. Zu den größeren Bauvorhaben der kommenden Jahre gehören eine neue Sporthalle und ein neues Kammergebäude für Ausrüstung und Material.  

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