Das neue Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Das Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz ist eine international tätige Forschungseinrichtung für Archäologie. Als Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft ist das LEIZA ein Ort der Wissenschaft und zugleich des Dialoges mit der Öffentlichkeit.
Seit Herbst 2022 hat es seinen Hauptsitz in einem von der LBB-Niederlassung Mainz realisierten Neubau am südlichen Stadteingang von Mainz. In dem viergeschossigen Gebäude mit einer Länge von 95 Metern sind rund 25 Speziallabore und Werkstätten und ein wissenschaftliche Bibliothek untergebracht: Das LEIZA betreibt archäologische Spitzenforschung zur Geschichte der Menschheit. Dazu untersucht es archäologische Funde aus vielen Gegenden der Welt. Eine neu gestaltete Dauerausstellung im dreigeschossigen Ausstellungsflügel des Gebäudes ist in Vorbereitung.
Vorher war die Institution, die früher "Römisch-Germanisches-Zentralmuseum" hieß, im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz und in einem Gebäude aus den 1970er-Jahren untergebracht. Diese Räumlichkeiten wurden den Anforderungen an ein modernes Forschungsmuseum nicht mehr gerecht. Deshalb verständigten sich das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Mainz auf den Neubau.
Eine Besonderheit ist die Gestaltung der Ziegelfassade. Ein orginal römischer Ziegel aus der Antike diente als Vorbild für die Farbe und Beschaffenheit der neuen sogenannten Wasserstrich-Ziegel. Mit diesem Verfahren können heute Ziegel maschinell hergestellt werden, die aussehen wie die handgemachten Ziegel von früher. Insgesamt wurden rund 250.000 Ziegel auf rund 3.000 Quadratmeter Fassadenfläche vermauert. Die Ziegelfassade ist auch eine Referenz an das Forschungsfeld "Wirtschaft und Technik" des LEIZA.
Daten und Fakten
Projektabwicklung:
Landesbetrieb LBB, Niederlassung Mainz
Optimierungs-Planung und Bauleitung:
Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt
Nutzfläche:
9700 m2, davon 3000 m2 Ausstellungsfläche
Spatenstich:
18. September 2015
Bauliche Übergabe:
Sommer 2022
Feierliche Schlüsselübergabe:
28. September 2022
Baukosten:
rund 60 Mio. Euro
Der Neubau unterteilt sich in öffentliche und der Forschung gewidmete Nutzungsbereiche. Neben verschiedenen Ausstellungsflächen zählen ein großer Veranstaltungsraum für 200 Personen, ein Bistro mit Außenbestuhlung, ein Museumsshop sowie Flächen für die Museumspädagogik zu den öffentlichen Bereichen. Im Forschungsbereich gibt es Labore, Werkstätten, Büros und eine wissenschaftliche Bibliothek. In das Tiefgeschoss wurde ein Computertomograph zur Untersuchung archäologischer Objekte eingebracht.
Mit der Auslobung des Wettbewerbs für die Kunst am Bau wurde für die Außenfassade am südlichen Stadteingang ein identitätsstiftendes Signet mit Bezug zum Standort und zur Arbeit des LEIZA gesucht. Den 1. Preis sprach die Wettbewerbsjury der Künstlergruppe Jonathan Banz & Nikolai von Rosen (Berlin) für ihren Entwurf „Neue Haltestelle Stadtpark“ zu.