Bauen für den Bund
Gemessen am Bauvolumen ist die Bundesrepublik Deutschland (der Bund) der größte Auftraggeber des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB).
Der Landesbetrieb LBB wird in diesen Fällen auf der Basis von Vereinbarungen zwischen dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz tätig. Der Bund selbst unterhält keine operative Hochbauverwaltung in den Bundesländern. Für die Umsetzung seiner Bauaufgaben nutzt er das Fachpersonal und die Expertise der Länder. Diese sind in „Organleihe“ stellvertretend und im Namen des Bundes tätig.
In seinem Geschäftsfeld Bundesbau realisiert der Landesbetrieb LBB vorwiegend Projekte für die Bundeswehr, die NATO und die US-Gaststreitkräfte – jeweils an ihren Standorten in Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen Bau- und Instandhaltungs-aufgaben an zivilen Bundesliegenschaften wie zum Beispiel Baudenkmäler im Bundeseigentum oder Verwaltungsgebäude des Bundes.
Bauherr der Bundeswehr- und US-Projekte ist das Bundesministerium der Verteidigung, im zivilen Bereich das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Bauherrenvertreter des Bundes auf der Landesebene ist das Amt für Bundesbau Rheinland-Pfalz (ABB) Mainz. Dieses führt im Bereich des Bundesbaus die Fachaufsicht über den Landesbetrieb LBB.
Bauen für Bundeswehr und NATO
Der Landesbetrieb LBB ist aktuell mit mehr als 500 großen und kleinen Baumaßnahmen für die Bundeswehr und NATO beauftragt. Die Projekte sollen im Zuge der Umsetzung des Infrastrukturprogramms der Bundeswehr zum Ausbau und zur Modernisierung der Kasernenliegenschaften in Rheinland-Pfalz realisiert werden.
Neben zahlreichen Neubauten zählen auch Umbauten und Sanierungen von Gebäuden sowie unterschiedliche Projekte der technischen Infrastruktur für die Bundeswehr zu den Aufgaben des LBB. Aktuelle Beispiele sind der Neubau eines OP- und Funktionsgebäudes am Bundeswehr-Zentralkrankenhaus in Koblenz, die Modernisierung der Südpfalz-Kaserne in Germersheim, der Neubau und die Sanierung von Bürogebäuden des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz und der Bau neuer Unterkunftsgebäude am Truppenübungsplatz Lager Aulenbach in Baumholder.
Bauen für die US-Gaststreitkräfte
Der Landesbetrieb LBB realisiert für die beiden US-Teilstreitkräfte (US AirForce und US Army) eine Vielzahl unterschiedlichster Maßnahmen.
Beide Stützpunkte der US-Luftwaffe in Deutschland liegen in Rheinland-Pfalz: die Airbase Ramstein bei Kaiserslautern in der Westpfalz und die Airbase Spangdahlem in der Eifel.
Die Vielzahl der Bauaufgaben umfasst neben den militärischen Einrichtungen von AirForce und Army (Gebäude, Infrastruktur und Landebahnen) u.a. die Schaffung von Wohnraum für US-Soldatenfamilien sowie deren Versorgung mit Einkaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen.
Allein das auf mehrere Jahre angelegte Schulbauprogramm nach dem Konzept für teamorientiertes und IT-unterstütztes „Lernen im 21. Jahrhundert“ hat einen Umfang von mehreren hundert Millionen Euro. Vier neue Schulgebäude sind bereits in Betrieb, sechs weitere in der Planung. Im Mai 2021 wurde als bisher größte Schule die Ramstein High-School an die US-Streitkräfte übergeben.
Eine Sonderstellung nimmt der Neubau des künftig größten US-Militärkranken-hauses außerhalb der Vereinigten Staaten ein. Der in der Nähe des westpfälzischen Ortes Weilerbach vor den Toren der Airbase Ramstein entstehende Klinikkomplex ersetzt künftig das in den 1950er-Jahren erbaute US-Militärhospital in Landstuhl und die Klinik der Luftwaffe, die bisher auf der Airbase Ramstein angesiedelt ist. Die eigens zu diesem Zweck gegründete LBB-Niederlassung Weilerbach steuert die Planung und Umsetzung von ihrem Dienstgebäude direkt am Baugelände aus.
Ziviler Bundesbau
Auch im zivilen Bundesbau realisiert der Landesbetrieb LBB zahlreiche Neubauten sowie Instandhaltungs- und Sanierungsprojekte u.a. für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die Bundespolizei, das Technische Hilfswerk (THW), die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), Forschungsinstitute des Bundes, die Bundesanstalt für Gewässerkunde und das Bundesarchiv. Ebenso gehören historisch sensible Sanierungen (Kurfürstliches Schloss in Koblenz, Binger Mäuseturm) zum Aufgabengebiet des „Bauens für den Bund“.