Ateliergebäude Landeskunstgymnasium
Rund 9,2 Mio Euro investierte das Land Rheinland-Pfalz in den Atelierneubau, um für das Landeskunstgymnasium und das Staatliche Aufbaugymnasium inspirierende Räume für den gestalterisch-kreativen Kunstunterricht zu schaffen. In rund drei Jahren Bauzeit entstand ein moderner Neubau mit fünf Geschossebenen und einer Nutzfläche von 2.230 Quadratmetern, der sich harmonisch zwischen den historischen Schulgebäuden einfügt und mit seiner ungewöhnlichen Architektur wirkungsvoll mit ihnen kontrastiert. Die Projektleitung für die Baumaßnahme lag in der Verantwortung der Niederlassung Mainz.
Daten und Fakten
Projektmanagement: LBB-Niederlassung Mainz
Planung: EHM Planungsgesellschaft mbH, Wiesbaden
Baufeldfreimachung: ab Februar 2019 (Rückbau Pavillongebäude)
Baubeginn: August 2019
Nutzfläche: 2232 m²
Einweihung: 14. Juli 2022
Kosten: rund 9,2 Mio. Euro
Klassenräume, die früher in einem für den Neubau abgerissenen Pavillon untergebracht waren, sind jetzt im 1. Obergeschoss angeordnet. Im 2. Obergeschoss befindet sich das rund 100 Quadratmeter große Malatelier und im 3. Obergeschoss das Studio für Ton- und Videoprojekte und performative Kunst mit 47 Quadratmetern. Das Untergeschoss liegt wegen der starken Hanglage nur teilweise im Erdreich verborgen. Hier wurde die 140 Quadratmeter große Druckwerkstatt eingerichtet, sie bekommt durch die großzügige Fensterfront an der freistehenden Seite direktes Tageslicht.
Für die Jugendlichen soll das Gebäude nicht nur Ort des Lernens, sondern auch Ausstellungsort sein. Eine Wand das Foyers zieht sich über zwei Etagen bis ins 1. Obergeschoss, daran können größere Werke gezeigt werden. Eine andere Foyerwand eignet sich als Galerie, die durch die südlichen Fensterfronten auch von außen zu sehen ist. Den Wettbewerb um die „Kunst am Bau“ gewann das Künstlerduo conheroes aus Mainz und Wiesbaden mit seinem Entwurf „Aufbau-Galerie“: In einem gläsernen Ausstellungs-Kubus über dem Zaun zur Ernst-Ludwig-Straße können Schülerinnen und Schüler künstlerische Projekte im öffentlichen Raum zeigen.
Das Gebäude wurde hochwärmegedämmt im Passivhausstandard erstellt, um die laufenden Energiekosten zu minimieren. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert bis zu 48 Kilowatt Strom in der Spitze (kWp). Rund 30 Prozent des Wärmebedarfs für die Fußbodenheizung werden mittels einer Luft-Wärme-Pumpe aus der Umweltwärme gedeckt, im Sommer wird die kühlere Nachtluft zur Kühlung der Räume genutzt. Die Vorgaben der zur Planungszeit maßgeblichen Energieeinsparverordnung EnEV 2016 werden damit um 86 Prozent übertroffen.