Energiespar-Contracting für Hochschule Koblenz unterzeichnet

Von energetischen Sanierungen an ihren drei Standorten wird die Hochschule Koblenz in den kommenden Jahren spürbar profitieren. Hierzu hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) heute einen Zehn-Jahres-Vertrag über Energie-spar-Contracting (ESC) mit einem spezialisierten Dienstleister geschlossen. Durch das Contracting soll die Hochschule nach der Umsetzung von baulichen und technischen Effi-zienzmaßnahmen künftig rund 30 Prozent weniger Energie verbrauchen und 40 Prozent CO2 einsparen: Jährlich 950 Tonnen weniger CO2, das entspricht der CO2-Aufnahme von rund 158 Hektar Mischwald.

Koblenz – Die Vertragsunterzeichnung fand auf dem Rhein-Mosel-Campus der Hochschule in Koblenz statt. Im Oberlichtsaal setzten der Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB, Holger Basten, und die Geschäftsführer des Contractors E1 Energiemanagement GmbH aus Nürnberg, Richard Kerl und Ralf Schrauder, ihre Unterschriften unter das Vertragswerk. Hochschulpräsident Prof. Dr. Karl Stoffel dokumentierte mit seiner Unterschrift die Kenntnisnahme der Hochschule als dritter Projektbeteiligter. Der Vertrag kam mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur (dena) zustande, die im Rahmen ihres Programms „CO2ntracting: Build the future!“ Bundesländer und Kommunen beim ESC-Contracting berät.         

Mit dem ESC-Vertrag verpflichtete sich das Unternehmen auf die Erreichung der vereinbarten Ziele und investiert teilweise selbst in neue technische Anlagen. An allen drei Standorten der Hochschule in Koblenz (Rhein-Mosel-Campus), Remagen (Rhein-Ahr-Campus) und Höhr-Grenzhausen (Westerwald-Campus) werden Maßnahmen für effizienteren Energieverbrauch, zur Eigen-Energieerzeugung und Kostenreduktion umsetzt. Dazu gehören eine umfangreiche Beleuchtungssanierung mit LED-Technik und die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Blockheizkraftwerken, die sowohl Strom als auch Heizwärme erzeugen. Am Standort Koblenz wird zudem die Lüftungszentrale des 1998 errichteten ersten Bauabschnitts erneuert. Zu seiner Refinanzierung erhält der Dienstleister einen Teil der Summe, welche die Hochschule künftig insbesondere beim Strombezug einspart.   

Der für die Hochschulliegenschaften zuständige Landesbetrieb LBB mit seiner Niederlassung Koblenz und dem zugehörigen Competence Center Energie (CCE) steuert einen Baukostenzuschuss in Höhe von 1,8 Mio. Euro bei. „Für den Landesbetrieb LBB haben Energieeffizienz und Klimaschutz einen hohen Stellenwert“, sagte LBB-Geschäftsführer Holger Basten. „Wir wollen nicht nur unsere Neubauten nachhaltig planen und bauen, sondern vor allem unseren Immobilienbestand weitestgehend energetisch ertüchtigen. Hierfür entwickeln wir passgenaue technische Lösungen für die jeweiligen Liegenschaften und Gebäude, Energiespar-Contracting ist dabei ein wichtiges Modell. Mit der Teilnahme am dena-Energiespar-Contracting-Programm können wir nicht nur den Energieverbrauch und die CO-Emissionen an der Hochschule Koblenz erheblich senken, sondern auch weitere Erfahrungen für unsere zukünftigen ESC-Projekte sammeln. Ich bedanke mich bei der Hochschule Koblenz, der Deutschen Energieagentur und unserem Vertragspartner E1 Energiemanagement, der sich in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt hat, für die professionelle Zusammenarbeit. Ich bin mir sicher, dass wir die gesteckten Ziele erreichen werden.“

 „Die Hochschule Koblenz fühlt sich der Nachhaltigkeit verpflichtet – in Bezug auf eine zukunftsorientierte Lehre und Forschung wie auch in Bezug auf den Klimaschutz. Daher freuen wir uns besonders, bundesweit eine der ersten Hochschulen zu sein, die im Rahmen einer solchen Kooperation ein ganzes Paket besonders effektiver Energiesparmaßnahmen initiiert. Wir danken dem Landesbetrieb LBB und dem Contractor, dass sie diesen Weg gemeinsam mit uns beschreiten“, betont Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz. „Über die Erfüllung politischer Zielvorgaben hinaus bewirkt das Contracting eine langfristige Dämpfung der Energiekosten für die Hochschule, auch und gerade in Zeiten steigender Energiepreise“, ergänzt Dr. Fabienne Köller-Marek, Kanzlerin der Hochschule Koblenz.

Das größte Einsparpotenzial liegt beim Verbrauch und Bezug von Strom. Durch den schrittweisen Zubau von sechs Blockheizkraftwerken (BHKW) und die Sanierung des bestehenden BHKW, die Installation von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf allen dafür geeigneten Dächern und die Verbrauchssenkung mittels moderner Energiespartechnik in den Gebäuden kann die Hochschule künftig zu rund 80 Prozent energie-autark werden. Damit muss sie nur noch 20 Prozent ihres Strombedarfs aus dem öffentlichen Netz decken. Zeitweise wird sie sogar zum Stromlieferanten: Nach derzeitiger Schätzung können die PV-Anlagen zukünftig durch temporäre Überkapazitäten im Jahr ca. 175.000 Kilowattstunden (kWh) dem öffentlichen Netz zur Verfügung stellen.   

„Energiespar-Contracting ist ein wirkungsvolles Instrument zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele 2030“, so Ralf Schrauder und Richard Kerl, Geschäftsführer der E1 Energiemanagement GmbH. „Am Beispiel der Hochschule Koblenz zeigt sich, dass die Energiekosten durch maßgeschneiderte energieeffiziente Lösungen unter Einbeziehung Erneuerbarer Energien signifikant gesenkt werden können. Durch die zusätzliche Reduzierung der absoluten Energieverbräuche leistet die Hochschule Koblenz damit einen Beitrag zur schnelleren Erreichung der Energiewende.“

Nicht zuletzt werden auch Studierende und Lehrende im Hochschulalltag profitieren. Nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie werden beim Umbau von Lüftungsanlagen die Luftwechselraten und Filter so ausgerichtet, dass sich die Lufthygiene verbessert. Zudem kann die Lüftungsleistung künftig stufenlos an die aktuelle Raumbelegung angepasst werden – dadurch läuft die Lüftung in Hörsälen und Seminarräumen leiser.  

 

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