Neubau US-Militärhospital in Weilerbach bei Kaiserslautern
In Weilerbach bei Kaiserslautern entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft der Airbase Ramstein das größte US-Militärhospital außerhalb der Vereinigten Staaten. Es soll das 1953 erbaute Militärkrankenhaus in Landstuhl und die Klinik der Luftstreitkräfte auf der Airbase Ramstein ersetzen. Für 200.000 US-Militärangehörige, zivile Angehörige des US-Verteidigungsministeriums sowie anderer Behörden und deren Familien wird es künftig Anlaufstelle für die ambulante und stationäre medizinische Versorgung sein. Rund 2500 Menschen werden in dem Klinikneubau arbeiten. Die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.
Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung ist dabei für den Bund tätig, über den die US-Streitkräfte das Bauprojekt realisieren lassen. Die Fachaufsicht hat das Amt für Bundesbau Rheinland-Pfalz in Mainz. Für die Durchführung des Großprojekts ist die LBB-Niederlassung Weilerbach zuständig. Sie steuert und koordiniert die Projektbeteiligten.
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Der Bauauftrag in Höhe von 859 Millionen Euro wurde im Januar 2022 an die deutsch-amerikanische Arbeitsgemeinschaft Züblin und Gilbane Joint Venture vergeben. In den Jahren zuvor wurden bereits 180 Millionen Euro in den neuen Zugangskontrollpunkt, eine Brücke, Ver- und Entsorgungseinrichtungen sowie Straßen investiert. Um die Verkehrsanbindung herzustellen, errichtete der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz an der L369 einen Verkehrskreisel an der Hauptzufahrt des Geländes. Der Bund trägt mit Ausgaben von 151 Millionen Euro zur Planungs- und Baubetreuung bei.
Zum Klinikum gehören ein medizinisches Zentrum zur ambulanten klinischen Versorgung mit Untersuchungs- und Behandlungsräumen, ein medizinisches Zentrum für Diagnose und Behandlung, das Zentrum Bettenstation mit Normal- und Intensivstation, die Klinikverwaltung, Klinikkapelle und zwei Parkhäuser. Auf dem rund 50 Hektar großen Baugelände wurden für die Altlastensanierung und die Nivellierung des Baugrundes circa 600.000 Kubikmeter Erde bewegt.
Das Großprojekt wird in einem sogenannten Partnering-Verfahren realisiert. Bereits in der vertiefenden Planungsphase war die Bauwirtschaft mit eingebunden, um von deren Wissen zu profitieren und das komplexe Bauprojekt erfolgreich zu managen. Das gesamte Vorhaben wird auf der Basis einer Projektvereinbarung zwischen dem Bund und den US-Streitkräften mit der Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) umgesetzt. Dies bedeutet die Digitalisierung des gesamten Planungs- und Bauprozesses.