Sanierung der Porta Nigra in Trier
Die weltberühmte Porta Nigra ist das aus dem 2. Jahrhundert stammende nördliche Stadttor des römischen Trier und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Rahmen eines Managementplans des Landes Rheinland-Pfalz für die Sanierung der römischen Welterbestätten in Trier wird es unter der baulichen Leitung der LBB-Niederlassung Trier Abschnitt für Abschnitt saniert.
Im Vorgriff auf die geplante Gesamtsanierung wurden 2017 und 2018 die Sandstein-Oberflächen an der nordwestlichen Flanke des 29 Meter hohen Westturms gereinigt und restauriert. In diesem Bereich war bei der Bestandskartierung dringender Sanierungsbedarf festgestellt worden. Wie so häufig bei Baudenkmälern stellte schon die Stellung des Gerüstes eine Herausforderung dar. Es durfte aus Denkmalschutzgründen weder an der Porta noch an der Fassade des benachbarten mittelalterlichen Simeonstiftes befestigt werden. Stattdessen wurde es mit Gegengewichten durch die Fensteröffnungen der Porta verankert.
Die Oberfläche der großen Sandsteinquader wurde mit Bürsten von Moosen und Flechten befreit und mit Heißdampf, Partikelstrahl- und Laserverfahren gereinigt. Die sogenannten schwarzen Krusten sind schon im Mittelalter nachgewiesen und nicht nur Folge der neuzeitlichen Luftverschmutzung. Die dadurch entstandene Oberflächenverdichtung ist Ursache für viele Schadensprozesse am Sandstein: Abbrüche, Abplatzungen, Ausbrüche. Am Westturm wurden die schwarzen Krusten reduziert, jedoch so, dass der optische Eindruck erhalten bleibt, dem die Porta Nigra (Schwarzes Tor) ihren Namen verdankt.
Schadhafte Zementfugen aus der vorangegangenen Instandsetzung von 1966 bis 1972 wurden ausgebaut und, sofern erforderlich, mit denkmalgerechtem Kalkmörtel neu verfugt. Bei den Natursteinarbeiten geht es um die Befestigung lockerer Teile, teilweise werden passgenau bearbeitete Ersatzsteine – sogenannte Vierungen – eingesetzt. Die Denkmalexperten der LBB-Niederlassung Trier kooperieren eng mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz und den von ihnen beauftragten spezialisierten Planungsbüros und Sanierungsunternehmen. Die Ausstellung der GDKE im Inneren der Porta Nigra war während der Arbeiten stets zugänglich.
Nach Abschluss der Westturm-Sanierung geht es weiter mit den Planungen für die Gesamtsanierung aller übrigen Teile des Baudenkmals. Neben der Porta Nigra betreut der Landesbetrieb LBB in Trier die Sanierung der übrigen im Landesbesitz befindlichen Römerbauten: Kaiserthermen, Barbarathermen, Amphitheater, Konstantin-Basilika und das Grabmonument Igeler Säule.